Thabis

Aus Amyrith SRD
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  • Titel: Das Goldene Auge, Die Ewig-Sehende, Die Göttin der Toten, Hüterin der Gerechtigkeit und Wächterin der Geister.
  • Glaubensaspekt: Der Tod und das Leben bilden einen Kreislauf dem die Seelen entspringen.
  • Symbol: Für "moderne Anhänger": Ein abstrakter dunkler Schakalkopf mit goldenem Auge im Profil, für Anhänger des alten Glaubens: Das Auge der Geisterwelt.
  • Göttliche Domänen: Antimagie, Ordnung, Tod
  • Heiliges Tier: Der Schakal.

Geschichte des Gottes und des Glaubens

Thabis ist wohl die älteste Göttin des Pantheons des Sandes, da sich die Verehrung von ihr bereits in den Grundzügen des Kevarischen Totenkults vor vielen Tausend Jahren erkennen lässt. Damals wurde vor allem ihre Magische Sicht in die Geisterwelt verehrt, als "Sehende" und Richterin - die sowohl die Seelen der Lebenden, als auch der Toten sehen konnte. Ihr "Blick in das innerste" offenbarte ihr die wahre Natur der Sterblichen, und konnte so über Wahrheit und Lüge selbst anderer Götter entscheiden. Sie war die einzige welche über Pharaonen urteilen durfte - wenn sie als körperlose Seele vor ihr standen.

Die berühmteste Strafe war es, eine ganze Pharaonische Dynastie aufgrund ihrer ketzerischen und gotteslästerlichen Taten ihrer Pharaonin zu einem willenlosen Unleben zu verdammen: Die ganze Nekropole der Dynastie versank im Sand und wurde seitdem ein unheiliger Ort des Untodes - ihr alter Name wurde vergessen und unsagbar - die Nekropole ist nun unter dem Namen "Sethunar" bekannt und dient als Gruselgeschichte für Kinder in den kevarischen Reichen.

Über den Gott

Thabis selbst gilt als Weise und verständige Göttin, welche sich nur wenig bis gar nicht in das Leben der sterblichen einmischt, sofern sie sich nicht in die Belange der Götter einmischen, oder versuchen sollten die Seelen von Verstorbenen zu manipulieren. Sie gibt ihren Gläubigen nur eine paar spezifische Anweisungen vor, welche sie zu befolgen haben, sofern höhere Aufgaben sie nicht davon abhalten:

  • Ehre die Toten
  • Ehre die Ahnen
  • Schütze die Ruhestätten der Toten
  • Bestrafe die Grabräuber und Totenschänder

Thabis greift daher nur selten zu Flüchen oder anderen himmlischen Maßnahmen, da es in der Kevarischen Gesellschaft selbstverständlich ist, ihre Gebote zu achten. Werden sie aber gebrochen, erfolgt die Strafe resolut - entweder als Fluch, oder durch die Klinge eines Totenwächters.

Aktuelles

Thabis ist eine "ruhige" Gottheit, und ihre Kleriker verstehen sich darauf nur wenig Wind um sich zu machen. Sie kümmert sich um die Toten, die Seelen der Verstorbenen - eine Aufgabe welche kein anderer Gott für sich beansprucht. Sie befragt und wiegt die Seele der Toten und vergleicht Sie mit den Taten in ihrem Leben. Wenn Sie eine Übereinstimmung findet, darf die Seele in das Geisterreich eingehen und für immer ihrem Pharao, bzw. ihren Göttern dienen. Gerade durch die wachsende Akzeptanz des Pantheons des Sandes wird es wichtiger, das Thabis die Seelen der Verstorbenen den jeweiligen Göttern und Gottheiten zuführt. Sie wandelt sich dadurch von einer Richterin zu einer Wegbegleiterin. In manchen Augen ist das eine Demütigung und Degradierung ihrer Gottheit, andererseits genießt die Kirche weithin über ein hohes Ansehen und diese Konflikte bleiben eher intern. Thabis vollstreckt nur noch selten offen urteile gegenüber Grabräubern, was an dem schwinden Einfluss auf die Materielle Welt liegt. Die Kirche ist zwar weiterhin verehrt, aber eine Verurteilung zum Tode für Grabräuberei ist selten. Kleriker, welche einem solchen Verbrecher habhaft werden, sind aktuell eher angehalten, diese an die Obrigkeit zu überführen. Falls sich diese jedoch der Verhaftung durch die Diener Thabis widersetzen...

Anhänger und Kulte

Für den Kevarischen Totenkult nimmt Thabis die Rolle der Seelenbegleiterin und obersten Richterin über die Seelen der Toten ein. Im Laufe der Zeit wurde sie zum wichtigsten Fokuspunkt, und weniger die Pharaonen denen die Toten eigentlich im Geisterreich dienen sollten. Der Kevarische Totenkult verwaltet öffentliche Friedhöfe und Nekropolen, hält Begräbnisse und Gedenken der Toten ab, und erinnert zu den 3 Heiligen Feiertag an wichtige Personen aus der Geschichte der Stadt, oder der größten Familien. Früher war ihr Einfluss in der Bevölkerung größer, und man hat sie häufig aufgesucht um in ihrem Namen mit den Toten zu sprechen und sie zu befragen, doch gerade dieser Aspekt der Verehrung verlierst sich in der Modernen Zeit immer stärker.

  • Die Totenwächter

Die Totenwächter sind der militärische Arm des kevarischen Totenkults. Sie schützen die Nekropolen und Grabstätten vor Eindringlingen und Nekromanten. Sie Geleiten Totenprozessionen und bilden die Ehrenwachen für Priester des Totenkults. Sie unterstehen dem Totenkult direkt und sind in der "Rangordnung" ihm untergeordnet.

  • Die Kinder Thabis

Die Klingen Thabis sind ein elitärer Teil der Totenwächter und suchen als Attentäter gezielt nach Grabräubern oder Nekromanten. Sie treten oft als Händler und Hehler auf, welche mit alten Artefakten handeln, oder diese abkaufen wollen, nur um die - meist ausländischen - Grabräuber dann zur Strecke zu bringen. Sie hüten auch die verfluchten Stätten und alten Geheimnisse der Toten. Uralte Nekropolen, oder verfluchte Individuen welchen der Eintritt in das Geisterreich verwehrt wurde - und welche als Leichname weggesperrt wurden um für ihre Taten zu bezahlen. Die Kinder Thabis agieren selbstständig und nehmen Visionen zu Thabis selbst auf - damit stellen sie sich auf die gleiche Stufe mit den Hohepriestern des Kevarischen Totenkults was die Kommunikation mit ihrem Gott angeht, und viele Mitglieder erhalten auch eine göttliche Salbung. Die Kinder Thabis tätowieren sich oft ein, oder beide Augenlieder um sich selbst als "Sehende", oder "Seelenseher" auszuzeichnen.

Ihre Rolle in der Gesellschaft

Thabis ist in gewisser Hinsicht eine Moralische Instanz in der Kevarischen Gesellschaft. Ihre Priester dienen oft als Lebende Erinnerungen über alte Zeiten, als eine Art Museum und Gedenkstätte und zu den heiligen Tagen der Thabis

Wichtige Kultstätten

  • Die fünf großen Nekropolen der Kalifate des Sandes:
    • Al'Weija,
    • Elyar,
    • Evisrim,
    • Sab'r Nekhara,
    • Tabirnekht

Sie sind die Seele der Thabis-Gläubigen. Hier ruhen die ältesten Dynastien welche teilweise sogar noch in das Kevesha-Imperium zurückreichen.

  • Der "Hohe Tempel der Toten" in Es'remen

Hier werden die meisten Anhänger Thabis ausgebildet. Auch wenn es längst nicht mehr so viele sind wie zu früheren Zeiten, verlassen Jährlich fast fünfzig neue Kleriker den Tempel und verteilen sich auf die Städte und Länder, oder schließen sich Karawanen in ferne Regionen der Welt an - um den Glauben zu verbreiten, und die Toten zu ehren. Der Hohe Tempel der Toten ist nicht das Beeindruckendste Bauwerk der Thabiskultisten, dieser Titel würde definitiv an das Geistergericht oder sogar eher an die Halle der Seelen gehen, aber aufgrund seiner Größe und Ausdehnung - effektiv ist es eine kleine Stadt in sich selbst, inklusive einer eigenen Nekropole unterhalb der Anlage, ist der Hohe Tempel eine der wichtigsten Stätten des Glaubens. Seine Prunkvollen Hallen stellen die Gehsichte Thabis, aber vor allem die der Kleriker und Hohepriester dar, welche den Totenkult zu dem gemacht haben was er ist. Sie bilden quasi eine eigene Dynastie, welche sich nicht durch Blut, sondern Überzeugung vererbt.

  • Die "Halle der Seelen" in Al'Jirim

Die Halle der Seelen ist ein großer Turm, der bis unter die Decke mit den Namen von den großen und kleinen Dynastien beschrieben ist. Jede aufstrebende Dynastie, seien es Kriegsherren, oder reiche Händler welche sich etwas erarbeitet haben kämpfen hier um einen Platz an den Wänden. Innerhalb der Halle stehen die 12 goldenen Säulen, in denen auf Gold graviert die Namen der alten Dynastien verewigt wurden: darunter auch die Suniq's, die amtierende Herrscherfamilie Es'remens. Die Halle der Seelen ist vom Bürgerkrieg stark mitgenommen worden, und die goldene Säule der Suniq wurde beträchtliche geschändet - aber nicht niedergerissen. Die Annalen der Toten jedoch, welche hier gelagert werden, blieben unangetastet und stellen ein beachtliches Archiv und Zensus der oberen Schichten dar. Die Kleriker Thabis, bzw. der Totenkult zeichnet hier seit Jahrhundert das Leben und vor allem das Sterben der Adligen auf, sowie ihre Errungenschaften und Nachkommen. Die Annalen der Toten lagern unter der Halle und wachsen ständig weiter an. Neben einer einfachen Auflistung, enthalten die Annalen auch weitreichende Berichte von Zeitzeugen und erlauben einen tieferen Einblick in die Seele des Toten selbst, quasi eine Sammlung von Nachrufen und Biografien. Das Herzstück des Tempels jedoch bildet das Goldene Auge - ein Artefakt das von Thabis selbst gefertigt, und dann an den Hohepriester des Totenkultes vermacht wurde. Es kann dazu genutzt werden um die Seelen der Lebenden und Toten zu lesen und Auszüge aus der Macht Thabis abzurufen. Das Auge ist, sofern bekannt, allerdings seit mehr als einem Jahrhundert unangetastet.

  • Das "Geistergericht" in Mironis

Hier halten die Geister der Toten hof. Dieser abgeriegelte Bereich im Herzen der Stadt, hinter hohen Mauern und umgeben von Schützenden Statuen Thabis, umgibt ein Forum das vor einem uralten Tempelgebäude liegt. Thabis scheint es hier den Toten zu erlauben sich zu zeigen bevor sie von ihr gerichtet werden und der Öffentliche Zugang zu der Anlage wird daher stark reguliert. Manche Geister werden im Angesicht der sterblichen Aggressiv und müssen von Klerikern besänftigt werden, um ihnen den Zugang in das Geisterreich zu ermöglichen. Angehörige können hier aber auch mit kürzlich verstorbenen sprechen, und mithilfe der Kleriker konnte schon das eine oder andere Verbrechen aufgeklärt werden. Der Zustrom der Seelen ist sporadisch aber deutlich auf den verschlossenen und versiegelten Tempel gerichtet. Man geht davon aus, das sich nicht alle zeigen, nur diejenigen welche noch ein akutes Ansinnen im Reich der Sterblichen haben. Der Tempel selbst wurde einst von einer Gruppe von Totenkultisten errichtet und ist seitdem der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.

Das Seelengericht

Thabis richtet in ihrem Gerichtssaal in der Geisterwelt über die Seelen.

Dabei wird jeder Seele ihre Taten in der Welt der sterblichen aufgezählt, und sie darf sich dazu äußern. Jede Tat wird dabei gewogen, wenn sie für rein und von Licht durchdrungen befunden wird, erhellt sich die Seele. Ist die Tat jedoch befleckt, und die Seele zeigt keinen Willen zur Reuhe, schwärzt und befleckt sie die Seele.

Nur gänzlich Reine Seelen werden von Thabis in die Himmelswelten der Götter überführt, alle Anderen müssen in der Geisterwelt ihr Dasein fristen, und versuchen durch ihre Ahnen eine Möglichkeit zu finden, ihre Taten rein zu waschen.

Die Schändlichsten der Seelen werden von Thabis verbannt - oft in ihre alten Körper, auf dass sie niemals in die Geisterwelt einkehren können. Gerüchte besagen, dass es unter den großen Nekropolen eine Vielzahl von diesen Unlebeden gibt, welche dort fest, und für alle Zeiten eingemauert bleiben...

Rituale

Thabis-kleriker beten in der Regel zu Sonnenuntergang und Sonnenaufgang, wenn sich der Schleier zur Geisterwelt öffnet und schließt und wenn sie dem Tode von intelligenten Wesen beiwohnen.

  • Das Abendritual:

Das Ritual beinhaltet eine Verehrung Thabis, welche nun die Tore zur Geisterwelt öffnet, um die Seelen zu sich in ihr Gericht zu lassen. Ihre Schakalköpfigen Diener geleiten die Seelen zum und vom göttlichen Gericht.

  • Das Morgenritual:

Das Morgenritual gedenkt der Schließung der Pforten der Geisterwelt, und spricht ein Gebet an all jene Seelen, dass sie es nicht verpassen rechtzeitig in die Geisterwelt zurück zu kehren.

  • Die Seelenwache:

Die Seelenwache beschreibt das Ritual, das zum Begräbnis der Toten gesprochen wird. Es soll sicherstellen, dass die Toten, bis sie von den Dienern Thabis geholt werden, mit ihrer Seele Ruhe bewahren und auf ihr Urteil warten, und nicht in ihren Körper zurückkehren und Chaos und Unheil über alle bringen.

Der Codex Thabis

Thabis, als Gott der Gerechtigkeit, prüft nicht nur die Seelen auf ihre Taten und ihr inneres "Licht", sondern gibt seinen Klerikern ein paar Leitsätze mit, mit denen sie im Alltag für Gerechtigkeit sorgen. Diese drehen sich, der Natur Thabis entsprechend, überwiegend um den Umgang mit Toten, Verstorbenen und ihrem Besitztum, aber nicht nur!

Hier ein paar Auszüge:

  • Strebe nach einem Ausgeglichenen und "Wahren" Leben - jede Lüge wird später von Thabis offenbart!
  • Beachte aber immer die Umstände von Taten bevor du urteilst - Thabis weiß um die Not der Sterblichen!
  • Die Totenruhe gilt es nicht zu stören - Thabis wacht über ihren Schlaf!
  • Die Seelen der Toten müssen unangetastet bleiben - bis sie von Thabis erweckt werden!
  • Die Körper und Seele sind verknüpft - den Körper des Toten zu schänden, trübt auch dessen Seele!
  • Freund und Feind gebührt ein Begräbnis - Thabis wird sich ihrer Seelen annehmen!
  • Über die Taten der Sterblichen richten auch die Sterblichen - über die Taten der Seelen, richtet nur Thabis!

Feindschaften und Rivalitäten

Thabis selbst steht den Arkanen Königreichen und ihren Handlangern sehr suspekt gegenüber da. Ihr fast öffentlicher Umgang mit Nekromantie, nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch als Kult - in Form des Acrokrathischen Seelenkultes, ist Anhängern Thabis ein Dorn im Auge. Offene Auseinandersetzungen sind aufgrund der geographischen Trennung selten, aber nicht unmöglich. Gerade die Kinder Thabis reisen oft weit, um das Handwerk einzelner Nekromanten zu ahnden.